SDG 2: Kein Hunger

SDG 2: Kein Hunger – Nachhaltige Entwicklungsziele der Vereinten Nationen — © UNO

Sustainable Development Goals: Ziele, Pläne & Umsetzungen bis 2030

Mehr als 820 Millionen Menschen weltweit waren im Jahr 2027 chronisch unterernährt. Bis 2030 rechnet die UN weltweit mit mehr als 600 Millionen von Hunger betroffenen Menschen. Die UN reagiert mit dem SDG 2: Zero Hunger darauf und fordert ein weltweites und dauerhaftes Ende aller Formen von Hunger und Mangelernährung bis 2030. Ziel ist es, allen Menschen jederzeit Zugang zu sicherer, nahrhafter und ausreichender Nahrung zu ermöglichen. Die Vereinigten Nationen legen den Fokus auf besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen und Weltregionen.  

Globale Herausforderungen im Kampf gegen den Hunger 

Besonders betroffen von Unterernährung sind Kinder unter fünf Jahren, schwangere Frauen, ältere Menschen und kleinbäuerliche Familien weltweit. Zwei Drittel der Hungernden leben in Asien. Weltweit kämpfen 151 Millionen Kinder aufgrund von Mangelernährung mit Wachstumsverzögerungen, was ihre langfristige Gesundheit und Entwicklung stark beeinträchtigt. Gleichzeitig steigt die Anzahl von Menschen, die an Fettleibigkeit leiden. Weltweit sind mehr als 1 von 8 Erwachsenen betroffen.  

Während 26 % der weltweiten Arbeitsplätze in der Landwirtschaft vertreten sind, gerät der Sektor durch den Klimawandel und wirtschaftliche Unsicherheiten zunehmend unter Druck. Diese Herausforderungen zeigen, wie wichtig es ist, mit gezielten Investitionen und langfristigen Strategien in eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu investieren und die Ernährungssicherheit weltweit zu stärken. 

Zielgerichtet gegen Hunger mit den SDG 2 Indicators und Targets  

Um das UN-Nachhaltigkeitsziel «Zero Hunger» messbar zu machen, definieren die Vereinten Nationen konkrete Unterziele und Indikatoren. 

Ziel 2.1 – Hunger beenden 

Bis 2030 soll niemand mehr an Hunger leiden – alle Menschen sollen jederzeit Zugang zu sicherer, nahrhafter und ausreichender Nahrung haben. 

Indikator 2.1.1: Das ist der Anteil der unterernährten Bevölkerung weltweit. 

Indikator 2.1.2: Bezeichnet den Anteil der Menschen mit mässiger oder schwerer Ernährungsunsicherheit – also jene, die nicht regelmässig genug oder ausreichend essen können. 

Ziel 2.2 – Mangelernährung bekämpfen 

Kinder, Frauen und ältere Menschen sind besonders anfällig für Mangelernährung. Ziel 2.2 will alle Formen von Unter- und Fehlernährung beenden. 

Indikator 2.2.1: Dieser Indikator bezeichnet den Anteil der Kinder unter fünf Jahren mit Wachstumsverzögerungen (Stunting). 

Indikator 2.2.2: Das ist der Anteil der Kinder unter fünf Jahren mit akuter Mangelernährung (Wasting). 

Indikator 2.2.3: Bezeichnet den Anteil übergewichtiger Kleinkinder. 

Indikator 2.2.4: Das ist der Anteil anämischer (blutarmer) Frauen im gebärfähigen Alter. 

Ziel 2.3 – Produktivität kleiner Landwirtschaftsbetriebe steigern 

Kleinbäuerliche Betriebe sollen bis 2030 ihre Produktivität und ihr Einkommen verdoppeln können – besonders Frauen, indigene Gemeinschaften und Familienbetriebe. 

Indikator 2.3.1: Damit sind Produktionsmengen pro Betrieb gemeint, differenziert nach Geschlecht und Betriebsgrösse. 

Indikator 2.3.2: Das durchschnittliche Einkommen landwirtschaftlicher Kleinbetriebe. 

Ziel 2.4 – Nachhaltige Landwirtschaft fördern 

Die Landwirtschaft soll langfristig umweltverträglich, klimaresilient und ertragreich bleiben. 

Indikator 2.4.1: Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen, die nachhaltig bewirtschaftet werden. 

Ziel 2.5 – Genetische Vielfalt erhalten 

Saatgutbanken und der Schutz traditioneller Nutztierrassen sichern die genetische Vielfalt für künftige Generationen. 

Indikator 2.5.1: Die Anzahl erhaltener Pflanzensorten und Nutztierrassen in sicheren Lagerstätten. 

Indikator 2.5.2: Damit ist der Anteil lokaler Rassen gemeint, deren Existenz durch nachhaltige Bewirtschaftung gesichert ist. 

Herausforderungen und Fortschritte bei der Umsetzung des SDG 2: Zero Hunger 

Bereits zur Halbzeit der Agenda 2030 steht fest: Der Weg zum zweiten Ziel «Kein Hunger» ist steinig. Laut dem jüngsten UN-SDG-Report sind die globalen Hungerzahlen weiterhin alarmierend hoch. Besonders die COVID-19-Pandemie hat bestehende Ungleichheiten verschärft und die Fortschritte im Kampf gegen den Hunger zurückgeworfen. 

Die neuesten Auswertungen zu den einzelnen Zielvorgaben zeigen, wie gross die Herausforderungen bleiben: 

Hunger beenden (Ziel 2.1): Nach einem Anstieg während der Pandemie stabilisierte sich der Anteil der hungernden Menschen 2022 bei 9,2 % der globalen Bevölkerung. Bis zu 783 Millionen Menschen litten an Hunger – das sind 122 Millionen mehr als noch im Jahr 2019. Insgesamt 2,4 Milliarden Menschen waren von moderater bis schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen. 

Mangelernährung bekämpfen (Ziel 2.2): Im Jahr 2022 waren weltweit 37 Millionen Kinder übergewichtig, 45 Millionen litten unter akuter Mangelernährung und 22,3 % der Kinder unter fünf Jahren von Wachstumsverzögerungen betroffen. Das sind zwar weniger als noch 2015. Die UN rechnet jedoch damit, dass bis 2030 weiterhin 19,5 % der Kinder unter fünf Jahren betroffen sein könnten. 

Produktivität kleiner Landwirtschaftsbetriebe steigern (Ziel 2.3): Die Einkommenslücke zwischen Kleinbauern und grossen Produzenten bleibt bestehen. In den meisten Ländern verdienen Kleinbauern weniger als die Hälfte des Einkommens von Grossbetrieben, wobei Männer in der Regel höhere Einkommen erzielen als Frauen. 

Gemeinnützige Organisationen treiben die Umsetzung des SDG 2: Zero Hunger voran 

Die Agenda 2030 ist ambitioniert – und ihre Umsetzung gelingt nur mit geballter Kraft verschiedener Stakeholder. Neben Staaten und Unternehmen spielen auch Funders und Nonprofits eine zentrale Rolle: Sie bringen Erfahrung, Nähe zu den Menschen und praktische Lösungsansätze ein. Auf spendenschweiz.ch sind zahlreiche gemeinnützige Organisationen vertreten, die mit ihrer Arbeit und ihren Projekten dazu beitragen, das zweite Nachhaltigkeitsziel «Kein Hunger» zu erreichen. 

Die Stiftung HEKS engagiert sich seit Jahrzehnten weltweit und in der Schweiz gegen Hunger und Mangelernährung. In ländlichen Regionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas unterstützt HEKS Kleinbäuerinnen und -bauern dabei, klimaresiliente Anbaumethoden zu entwickeln, Saatgut zu sichern und lokale Ernährungssysteme zu stärken. In der Schweiz fördert das Projekt «Neue Gärten» Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund, die oft isoliert leben. Durch gemeinsames Gärtnern in urbanen Gärten lernen sie, sich selbst zu versorgen, verbessern ihre Deutschkenntnisse und erfahren soziale Teilhabe und Integration. 

Der Verein Cuisine sans frontières bietet Krisengebieten und sozialen Brennpunkten gastronomische Treffpunkte als Orte des Austauschs, der Ausbildung und des Friedens. Mit dem Projekt Soufra Cafeteria im libanesischen Flüchtlingslager Burj el Barajneh hat der Verein einen Safe Space für Frauen geschaffen, durch den sie aus der sozialen Isolation finden und neue wirtschaftliche Chancen wahrnehmen können. 

Hunger lokal und global stoppen 

Organisationen wie HEKS oder Cuisine sans frontières zeigen, wie Hungerbekämpfung heute aussehen kann. Um das zweite Ziel der UN-Agenda 2030 zu erreichen, braucht es nachhaltige Ansätze in Landwirtschaft, Bildung und sozialer Integration – und Personen, die solche Initiativen unterstützen. Spenden Sie jetzt auf SpendenSchweiz für gemeinnützige Projekte gegen Hunger – und leisten Sie damit einen direkten Beitrag zum SDG 2. 

Quellen: