SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie für alle

Das Nachhaltigkeitsziel SDG 7 fordert Zugang zu erschwinglichen und modernen Energiedienstleistungen für alle. Neben mehr erneuerbaren Energien und Energieeffizienz geht es auch um Gerechtigkeit und Zukunftschancen für eine wachsende Weltbevölkerung.
Sustainable Development Goals: Ziele, Pläne & Umsetzungen bis 2030
Energie ist der Treibstoff unserer Welt – und gleichzeitig einer der grössten Verursacher globaler Probleme. Zwar legt die Technologie einen zentralen Fokus auf nachhaltige Energieversorgung, doch der globale Wandel dahin ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Das siebte UN-Nachhaltigkeitsziel setzt sich für diesen Wandel ein und will bezahlbare und moderne Energie weltweit verfügbar machen. Denn Energie ist mehr als Strom aus der Steckdose – sie ist der Motor für Fortschritt.
Mit SDG 7 mehr Treibstoff für unsere Welt
Im Jahr 2022 lebten 685 Millionen Menschen ohne Elektrizität, die Mehrheit davon in ländlichen Regionen Afrikas südlich der Sahara. Zwar ist der Anteil der Weltbevölkerung mit Zugang zu Strom seit 2000 auf 91 Prozent gestiegen – doch das bedeutet nicht automatisch Zugang zu sauberer Energie. Fast ein Drittel der Weltbevölkerung kocht weiterhin mit gesundheitsschädlichen Brennstoffen wie Holz oder Kohle und leidet unter den gravierenden Folgen für Gesundheit, Umwelt und Klima.
Gleichzeitig verursacht der Energiesektor rund drei Viertel der menschengemachten Treibhausgasemissionen. Da die Bevölkerung weiter wächst, steigt auch die Nachfrage nach billiger Energie. Das globale Energiesystem hängt nach wie vor stark an fossilen Brennstoffen. Dabei ist Energie die Grundlage jeder Entwicklung: Ohne Strom gibt es keine funktionierenden Schulen, keine Spitäler, keine Arbeitsplätze, kein Licht, kein Internet – und somit keine Perspektive.
Genau hier setzt SDG 7 an. Mit Investitionen in erneuerbare Energien, besseren Infrastrukturen und effizienten Technologien widmet sich das UN-Nachhaltigkeitsziel der neuen Energiezukunft, die sauber, sicher und für alle zugänglich sein soll.
Die globale Energieversorgung in Zahlen:
- 685 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu Strom.
- Mehr als die Hälfte aller Menschen ohne Strom lebt in Afrika südlich der Sahara.
- 2,8 Milliarden Menschen nutzen gesundheitsschädliche Brennstoffe zum Kochen.
- 73 % der menschengemachten Treibhausgase stammen aus dem Energiesektor.
Energiesicherheit mit den «SDG 7 Zielen und Indikatoren»
Um das «SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie» bis 2030 zu erreichen, braucht es gezielte Investitionen, politische Weichenstellungen und technologische Innovationen.
7.1 – Zugang zu moderner Energie für alle sichern
Bis 2030 soll weltweit ein allgemeiner Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und moderner Energie erreicht werden – sowohl für Strom als auch für saubere Kochlösungen.
Indikator 7.1.1: Damit ist der Anteil der Bevölkerung mit Zugang zu Elektrizität gemeint.
Indikator 7.1.2: Das ist der Anteil der Bevölkerung mit Zugang zu sauberen Kochtechnologien und -brennstoffen.
Ziel 7.2 – Erneuerbare Energien ausbauen
Die Nutzung erneuerbarer Energien in Strom, Wärme und Verkehr soll deutlich steigen – im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen und den SDGs.
Indikator 7.2.1: Das ist der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch.
Ziel 7.3 – Energieeffizienz weltweit verbessern
Die globale Energieeffizienz soll sich deutlich verbessern, gemessen an der Energieintensität.
Indikator 7.3.1: Damit ist die Primärenergieintensität (Energieverbrauch pro BIP-Einheit) gemeint.
Weltweite Herausforderungen und stagnierende Fortschritte beim SDG 7
Trotz wachsender Fortschritte bei erneuerbaren Energien und Energieeffizienz stagniert der weltweite Ausbau von Infrastruktur – vor allem in Ländern mit niedrigem Einkommen. Ausserdem gab es im Jahr 2022, ausgelöst durch die Covid-Pandemie und den Ukrainekrieg, erstmals seit zehn Jahren einen Rückschritt beim globalen Stromzugang. Auch die Finanzierung von sauberer Energie für Entwicklungsländer bleibt weit hinter dem Bedarf zurück. Greifen die Ziele von SDG 7 nicht im vorgesehenen Zeitrahmen, werden bis 2030 noch immer 660 Millionen Menschen ohne Strom und 1,8 Milliarden ohne Zugang zu sauberem Kochen leben.
Zugang zu moderner Energie für alle sichern (Ziel 7.1): 2022 hatten 91 % der Weltbevölkerung Zugang zu Strom – dennoch lebten 685 Millionen Menschen weiterhin ohne Elektrizität, 83 % davon in Subsahara-Afrika. Auch beim Zugang zu sauberem Kochen gibt es grosse Lücken: Rund 2,1 Milliarden Menschen nutzen nach wie vor gesundheitsschädliche Brennstoffe wie Holz oder Kohle. In dieser Geschwindigkeit reichen die Verbesserungen nicht aus, um das Ziel bis 2030 zu erreichen.
Erneuerbare Energien ausbauen (Ziel 7.2): Der Anteil erneuerbarer Energien am weltweiten Endenergieverbrauch lag 2021 bei 18,7 %. Im Stromsektor erreichten sie 28,2 %. Während moderne Quellen wie Solar- und Windenergie langsam wachsen, bleibt der Anteil im Wärme- und Verkehrssektor gering.
Energieeffizienz weltweit verbessern (Ziel 7.3): Die Verbesserung der globalen Energieintensität lag 2021 bei nur 0,8 % – deutlich unter dem angestrebten Wert von 2,6 % pro Jahr. Der wirtschaftliche Aufschwung nach der Pandemie führte zwar zu einem sprunghaften Anstieg des Energieverbrauchs, was die Effizienzgewinne nahezu neutralisierte. Doch bis 2030 sind jährliche Verbesserungen von etwa 4 % nötig.
Mit erneuerbarer Energie gemeinsam Zukunft schaffen
In der Schweiz ist die Energieversorgung stabil und wird zunehmend nachhaltig gestaltet. Erneuerbare Energien wie Solarenergie spielen hierzulande eine immer wichtigere Rolle. Auch Schweizer NGOs setzen sich dafür ein, nachhaltige Energielösungen global zu fördern. Funders und Nonprofits teilen Wissen und unterstützen Projekte, die insbesondere in wirtschaftlich benachteiligten Regionen den Zugang zu sauberer Energie verbessern.
Solafrica engagiert sich für die Förderung von Solarenergie in Ländern des globalen Südens. Die Organisation bildet Solarfachkräfte aus, sensibilisiert für Solarenergie und setzt sich für bessere politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen ein. Ein Beispiel ist das Projekt «Solar Fuels» in Äthiopien, das auf erneuerbare Brennstoffe setzt, um gesundheitsschädliches Kochen mit Holz und Kohle zu reduzieren.
Die Fondation Solar Impulse verfolgt das Ziel, den weltweiten Energieverbrauch effizienter zu gestalten und so Umweltressourcen zu schonen. Sie fördert Forschung und Entwicklung von innovativen Lösungen zur Energieeinsparung und unterstützt durch Bildungsprogramme die Sensibilisierung für nachhaltige Technologien. Zudem setzt sich die Stiftung auf politischer Ebene und durch gezielte Marktanreize dafür ein, dass energieeffiziente Lösungen stärker verbreitet werden und so die ökologische Transformation beschleunigt wird.
Quellen:
- https://sdgs.un.org/goals/goal7
- https://www.undp.org/sustainable-development-goals/affordable-and-clean-energy
- https://unric.org/de/17ziele/
- https://unstats.un.org/sdgs/files/report/2024/SG-SDG-Progress-Report-2024-advanced-unedited-version.pdf
- https://backend.agenda-2030.eda.admin.ch/fileservice/sdweb-docs-prod-agenda2030ech-files/files/2024/11/20/8515d92d-3317-4b31-9d8a-631d29c71b93.pdf
- https://sdg-indikatoren.de/7/